Die Herstellung einer Schichtseife

Heute lasse ich euch mal wieder bei der Produktion über die Schulter schauen - ausgesucht dafür habe ich die Herstellung der Schichtseife Waldbeere aus dem aktuellen Sortiment.

Schichtseifen werden in mehreren Lagen gegossen, wobei die Schwierigkeit darin liegt, den richtigen Zeitpunkt für die nächste Schicht abzupassen - ist der Seifenleim der ersten Schicht noch zu flüssig, vermischen sich die einzelnen Farben und es ensteht keine saubere Trennlinie zwischen den Lagen.

Ist der Verseifungsprozess aber schon zu weit fortgeschritten kann es passieren, dass die Schichten nach der Reifung und Trocknung der Seife nicht richtig aneinander haften und man sozusagen "Sollbruchstellen" eingebaut hat - das soll natürlich möglichst nicht vorkommen. Aber lassen wir mal ein paar Bilder sprechen:

Die Zutaten für den Seifenleim werden kurz emulgiert und dann in einzelne Portionen aufgeteilt. Dabei muss man beachten, dass der Seifenleim nicht zu dick angerührt wird, sonst setzt der Verseifungsprozess zu früh ein und die letzte Schicht wäre nicht mehr fließfähig genug um sich gleichmäßig in der Form zu verteilen.

Um die gewellte Oberfläche der Waldbeere zu erreichen, werden die Silikonformen zuerst mit Strukturmatten ausgelegt und dann wird der erste Teil Seifenleim eingefüllt.

Jetzt heißt es warten, bis der richtige Zeitpunkt für die zweite farbige Schicht erreicht ist.

In der Wartezeit wird der Seifenleim für die mittlere farbige Schicht fertig emulgiert, das Pigment eingearbeitet und kurz vor dem Einfüllen kommt dann noch der vorher abgewogene Anteil an Parfümöl für diese Schicht dazu.

Das Parfümöl wird auf drei Partien aufgeteilt und für jede Schicht separat dazugegeben - viele Parfümöle beschleunigen den Verseifungsprozess und lassen die Seife schneller fest werden. Das ist für die einzelnen Lagen praktisch, aber wenn es direkt zu Anfang zum kompletten Seifenleim dazugegeben würde, wäre die Masse nicht lange genug flüssig um gleichmäßig gegossen zu werden.

Wenn die weiße Schicht fest genug ist, wird vorsichtig der gefärbte Teil darauf gegossen - ein bisschen aufpassen muss man, dass man nicht mit zuviel Schwung arbeitet, dann könne statt einer geraden Trennlinie zwischen den Farben eine wellige Linie entstehen.

Jetzt muss die farbige Schicht die notwendige Festigkeit erreichen.

Die Wartezeit wird wieder zum Emulgieren und Beduften der letzten Seifenschicht genutzt und dann zum richtigen Zeitpunkt vorsichtig auf die farbige Lage gegossen.

Danach werden die Silikonformen abgedeckt und einige Tage in Ruhe stehen gelassen, damit die Seife fest wird und sich die einzelnen Schichten gut verbinden können.

Nachdem die jetzt relativ feste Seife aus der Silikonform herausgelöst ist, muss noch mit Fingerspitzengefühl die anhaftende Strukturfolie entfernt werden. Der Seifeblock bleibt jetzt noch einige Zeit ungeschnitten im Reifelager bis genug Festigkeit zum Schneiden und Versäubern vorhanden ist. 

Die geschnittenen Seifen müssen jetzt noch einige Wochen fertig reifen, bis sie dann verpackt werden können und in den Verkauf kommen.

So kommt die Waldbeere schließlich in den Shop - übrigens eine tolle, sehr milde 10% überfettete Naturseife mit viel kaltgepresstem Sonnenblumenöl in Bio-Qualität, einer guten Portion Sheabutter und allergenfreiem Beerenduft...probiert sie doch mal aus  ;-)